
Die Divisionen.
Division Systeme für Schienenfahrzeuge
Der Auftragseingang in der Division Systeme für Schienenfahrzeuge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,8 % von € 3.798,0 Mio. auf € 4.016,7 Mio. Bereinigt um die in 2018 getätigten Veräußerungen lag das Plus bei 7,6 %. Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2019 bei € 3.573,0 Mio. (Vorjahr: € 3.212,4 Mio.). Der Anstieg war im Wesentlichen auf eine weiter hohe Nachfrage in Asien vor allem im Servicegeschäft zurückzuführen. Diese konnten temporär rückläufige Auftragseingänge in der Region Europa mehr als kompensieren.
Die Division Systeme für Schienenfahrzeuge steigerte den Umsatz um 5,6 % auf € 3.656,1 Mio. (Vorjahr: € 3.461,9 Mio.). Währungsbereinigt stiegen die Umsätze um 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr und liegen damit innerhalb der Prognose. Dabei entfielen rund 58 % (Vorjahr: 59 %) des Umsatzes auf das OE-Geschäft und 42 % (Vorjahr: 41 %) des Umsatzes auf das Nachmarktgeschäft. Die positive Umsatzentwicklung ist dabei vor allem auf ein stärkeres Geschäft in den Bereichen Personen-, Fracht- und Regionalverkehr sowie ein starkes Servicegeschäft in Asien zurückzuführen. Auch die europäischen OE-Umsätze konnten vor allem in den Bereichen Regional & Commuter und im Frachtgeschäft moderat zulegen. Das Servicegeschäft in Nordamerika entwickelte sich positiv.
Ein volumen- und projektmixbedingt um 17,6 % gesteigertes EBITDA führte im Geschäftsjahr 2019 zu einer deutlich gestiegenen EBITDA-Marge vom Umsatz von 22,3 % gegenüber dem Vorjahreswert von 20,0 % (Vorjahr operativ, bereinigt um veräußerte Gesellschaften: 20,8 %). Die erzielte Marge lag damit auch deutlich oberhalb der Bandbreite der Prognose.
Das EBIT der Division für Schienenfahrzeuge wuchs in 2019 deutlich um 19,0 % auf € 696,7 Mio. (Vorjahr: € 585,2 Mio.). Daher konnte auch die EBIT-Marge von 16,9 %, bzw. bereinigt um die veräußerten Gesellschaften von 18,2 %, spürbar auf nunmehr 19,1 % zulegen. Die in 2019 enthaltenen Effekte aus IFRS 16 belaufen sich für das EBITDA dabei auf € 33,4 Mio. sowie für das EBIT auf € 4,9 Mio.
Die Investitionen der Division Systeme für Schienenfahrzeuge in Höhe von € 120,9 Mio. in 2019 (Vorjahr: € 113,4 Mio.) flossen vor allem in Kapazitätserweiterungen, Automatisierung sowie darüber hinaus in Ersatz- und Erweiterungsprojekte für Produktionsanlagen und deren Effizienzverbesserung. Die im Jahr 2019 getätigten Investitionen in Höhe von € 33,2 Mio. am Standort München im Rahmen des Nordgeländes (Sale-and-Lease-Back-Transaktion) wurden infolge der Veräußerung bei den Investitionen in Abzug gebracht und damit bereinigt. Die Abschreibungen lagen mit € 118,2 Mio. moderat über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: € 107,9 Mio.).
Die F&E-Kosten beliefen sich in 2019 auf € 210,0 Mio. und erhöhten sich damit um € 12,9 Mio. oder 6,5 % gegenüber dem Vorjahr (€ 197,1 Mio.). Damit ergab sich eine zum Vorjahr konstante F&E-Quote von 5,7 % (Vorjahr: 5,7 %). Die Entwicklungsaktivitäten konzentrierten sich auf Lösungen zur Erhöhung der Transportkapazität, Verfügbarkeit, Eco-Friendliness und Senkung der Lebenszykluskosten. Vor allem der automatisierte Zugbetrieb, das EcoDesign und die Digitalisierung von Produkten standen dabei im Mittelpunkt.
Die Division Systeme für Schienenzeuge beschäftigte zum 31. Dezember 2019 16.094 Mitarbeiter (Vorjahr: 15.886 Mitarbeiter inkl. Personalleasing). Die gestiegene Mitarbeiteranzahl zum Jahresende ist im Wesentlichen auf das hohe Umsatzwachstumzurückzuführen.
KENNZAHLEN DIVISION SYSTEME FÜR SCHIENENFAHRZEUGE
In Mio. € | 2019 | 2018 |
---|---|---|
Auftragseingang | 4.016,7 | 3.798,0 |
Auftragsbestand (31.12.) | 3.573,0 | 3.212,4 |
Umsatz | 3.656,1 | 3.461,9 |
EBITDA | 814,9 | 693,1 |
EBITDA-Marge (in % vom Umsatz) | 22,3 % | 20,0 % |
EBITDA-Marge operativ (in % vom Umsatz) | 22,3 % | 20,8 % |
EBIT | 696,7 | 585,2 |
EBIT-Marge (in % vom Umsatz) | 19,1 % | 16,9 % |
EBIT-Marge operativ (in % vom Umsatz) | 19,1 % | 18,2 % |
Investitionen (vor IFRS 16 und Akquisitionen) | 120,91 | 113,4 |
Abschreibungen | 118,2 | 107,9 |
F&E-Kosten | 210,0 | 197,1 |
Mitarbeiter (per 31.12. inkl. Personalleasing) | 16.094 | 15.886 |
1) bereinigt um Nordgelände SLB (€ 33,2 Mio.)
Division Systeme für Nutzfahrzeuge
Bei der Division Systeme für Nutzfahrzeuge wurde im Geschäftsjahr 2019 ein um -4,9 % reduzierter Auftragseingang von € 3.050,7 Mio. (Vorjahr: € 3.207,8 Mio.) verbucht. Währungs- und akquisitionsbereinigt ergab sich ein Rückgang von -9,1 %. Der im zweiten Halbjahr 2019 einsetzende Nachfragerückgang im OE-Geschäft zunächst in Europa und danach in Nordamerika spiegelte sich auch im Auftragsbestand wider, welcher zum 31. Dezember 2019 um -16,8 % auf € 1.134,2 Mio. (Vorjahr: € 1.363,7 Mio.) sank.
Der Umsatz wuchs um 3,8 % auf € 3.280,2 Mio. (Vorjahr: € 3.160,1 Mio.). Der moderate Anstieg erfolgte trotz einer um -5,0 % gesunkenen weltweiten Lkw-Produktion. Hierbei konnte vor allem das OE-Umsatzwachstum in Nordamerika den konjunkturbedingten Rückgang der Umsätze in Europa kompensieren. Dennoch sank mit 74,3 % Anteil am Gesamtumsatz des Segments der Bereich OE-Kunden um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Dies führte im Gegenzug zu einem gestiegenen Nachmarktanteil am Gesamtumsatz von 25,7 % (Vorjahr: 25,2 %). Darüber hinaus trug im Bereich Nutzfahrzeuge die Ende März getätigte Akquisition von Hitachi Automotive Systems, Ltd. einen Umsatz in Höhe von € 65,8 Mio. im Geschäftsjahr 2019 bei. Damit war die Division im Rahmen der Prognose. Der Umsatz lag währungs- und akquisitionsbereinigt mit -0,6 % leicht unter dem Vorjahr.
Absolut sank das EBITDA gegenüber dem Vorjahr umsatzbedingt um -2,5 % auf € 503,7 Mio. bei einer ausgewiesenen EBITDA-Marge von 15,4 % vom Umsatz gegenüber 16,3 % im Vorjahr. Die operative EBITDA-Marge, d. h. bereinigt um die Restrukturierungsaufwendungen Wülfrath, lag demgegenüber bei 16,0 % und somit innerhalb der Prognose sowie damit lediglich um 30 Basispunkte unter dem Vorjahresniveau. Für das EBIT verzeichnete das Segment Systeme für Nutzfahrzeuge in 2019 einen Rückgang um € -60,6 Mio. bzw. -14,0 % auf € 373,8 Mio. (Vorjahr: € 434,4 Mio.). Dies führte zu einem Rückgang der ausgewiesenen EBIT-Marge gegenüber Vorjahr (13,7 %) um 230 Basispunkte auf 11,4 % bzw. der operativen EBIT-Marge um 140 Basispunkte auf 12,3 %. Dies ist auf erhöhte Abschreibungen unter anderem infolge IFRS 16, die Restrukturierung Wülfrath sowie eine erhöhte Investitionstätigkeit zurückzuführen. Die in 2019 enthaltenen Effekte aus IFRS 16 belaufen sich dabei für das EBITDA auf € 20,0 Mio. sowie für das EBIT auf € 2,3 Mio.
Die Investitionen der Division Systeme für Nutzfahrzeuge erhöhten sich 2019 gegenüber dem Vorjahr um € 24,5 Mio. auf € 179,2 Mio. Wesentliche Investitionen flossen wie im Vorjahr in die weltweite Bereitstellung von Lieferantenwerkzeugen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den Ausbau von Fertigungskapazitäten an den nordamerikanischen Standorten Huntington und Bowling Green zurückzuführen, mit denen insbesondere die Produktion von Luftdruckscheibenbremsen ausgebaut wird. Die Abschreibungen der Division Systeme für Nutzfahrzeuge lagen bedingt durch eine erhöhte Investitionstätigkeit sowie der Restrukturierung Wülfrath bei € 129,9 Mio. und damit um € 47,9 Mio. über dem Vorjahr (€ 82,0 Mio.).
Die F&E-Kosten der Division stiegen im Geschäftsjahr 2019 auf € 187,0 Mio. (Vorjahr: € 166,6 Mio.), unter anderem aufgrund der intensivierten Entwicklungsaktivitäten im Bereich ADAS/HAD und Lenkung. Die hieraus resultierende F&E-Quote stieg ebenfalls von 5,3 % im Vorjahr auf 5,7 % in 2019. Die F&E-Aktivitäten konzentrierten sich auf die Industrietrends Verkehrssicherheit, Emissionsreduzierung und E-Mobilität, Automatisiertes Fahren und Konnektivität. Auf der Messe transport logistic in München im Juni 2019 stellten Knorr-Bremse TruckServices und das Intel Unternehmen Mobileye einen nachrüstbaren Abbiegeassistenten mit integrierten Fahrerassistenzsystemen für schwere Nutzfahrzeuge wie Spurhalteassistent, Abstandsüberwachung und -warnung sowie vorausschauende Kollisionswarnung vor. Daneben wurden Aktivitäten zur Entwicklung der neuen Scheibenbremsengenerationen Synact und Nextt fortgeführt.
Die Division Systeme für Nutzfahrzeuge beschäftigte zum 31. Dezember 2019 12.084 Mitarbeiter (Vorjahr: 11.906) und damit 178 Mitarbeiter bzw. 1,5 % mehr als zum 31. Dezember 2018. Dies ist im Wesentlichen auf die Akquisition Hitachi Automotive mit 404 Mitarbeitern zurückzuführen.
KENNZAHLEN DIVISION SYSTEME FÜR NUTZFAHRZEUGE
In Mio. € | 2019 | 2018 |
---|---|---|
Auftragseingang | 3.050,7 | 3.207,8 |
Auftragsbestand (31.12.) | 1.134,2 | 1.363,7 |
Umsatz | 3.280,2 | 3.160,1 |
EBITDA | 503,7 | 516,4 |
EBITDA-Marge (in % vom Umsatz) | 15,4 % | 16,3 % |
EBITDA-Marge operativ (in % vom Umsatz) | 16,0 % | 16,3 % |
EBIT | 373,8 | 434,4 |
EBIT-Marge (in % vom Umsatz) | 11,4 % | 13,7 % |
EBIT-Marge operativ (in % vom Umsatz) | 12,3 % | 13,7 % |
Investitionen (vor IFRS 16 und Akquisitionen) | 179,2 | 154,7 |
Abschreibungen | 129,9 | 82,0 |
F&E-Kosten | 187,0 | 166,6 |
Mitarbeiter (per 31.12. inkl. Personalleasing) | 12.084 | 11.906 |